Jugend & Studienjahre

P. Titus wurde geboren am 9. August 1882 in Elberfeld. Er entstammte einer religiös-tiefgläubigen Familie. Sein Vater, ein vorbildlicher Christ, war der als tüchtiger Jurist angesehene spätere Reichsgerichtsrat in Leipzig Anton Hubert Horten. Die Mutter Sidonie, geb. Kreuser, nahm noch als Witwe bei den "Schwestern von der Heimsuchung Mariens" das Ordensgewand. Von den sechs Söhnen wurde einer Weltpriester. Ein anderer Bruder, der als P. Timotheus später am Kolleg in Vechta als Lehrer tätig war, trat schon vor P. Titus in den Dominikanerorden ein. Seine beiden Schwestern wählten ebenfalls den Ordensberuf. P. Titus ist von der religiösen Atmosphäre eines solchen Elternhauses nachhaltig geprägt worden.

In der Taufe erhielt P. Titus den Namen Franz. Als Junge war er körperlich groß und kräftig und auffallend ruhig. Geistig war er gut veranlagt, aber durchaus kein Überflieger. Er hat sich zeit seines Lebens im Studium redlich anstrengen müssen.

Die Volksschule besuchte Franz zunächst in Frankfurt, dann in Leipzig, wohin sein Vater versetzt worden war. Seine Gymnasialstudien begann er 1893 am "Collegium Albertinum" der deutschen Dominikaner zu Venlo. Dort weilten auch schon seine fünf älteren Brüder. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er aber dort nicht bleiben. Er beendete seine Gymnasialstudien in Leipzig mit der Reifeprüfung im Jahre 1902.

Seine Mutter hatte im Stillen gehofft und dafür gebetet, dass Franz nach dem Abitur das Studium der Theologie wählen würde, aber er wandte sich dem Studium der Sprachen Englisch und Französisch zu. Er besuchte dafür die Universitäten in Leipzig, Münster, Grenoble, London und Bonn. Im Sommer 1909 erwarb er an der Universität Bonn den Titel eines Doctor phil. mit einer Arbeit über "Die Sprache Defoe's", des Verfassers des bekannten Romans: Robinson Crusoe.

Bezeichnend für den jungen Studenten ist die ihm schon von früher Jugend an eigene Hilfsbereitschaft, die er im Laufe der Jahre zur vollen Entfaltung gebracht hat. In Bonn war er an der Gründung eines akademischen Vincenzvereins maßgeblich beteiligt; ja er wird sogar als dessen Gründer bezeichnet. Sicher war er eines der rührigsten Mitglieder. Auch in London hat er sich mit Eifer im dortigen Vincenzverein betätigt.